neues vom GOOOLGATHA-Projekt

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Neuer blog vom LEVANTE-Projekt


Das Levante-Projekt hat sein Arbeitsgebiet im Nordosten Brasiliens, im Bundesstaat Pernambuco. Schwerpunkt der Arbeit war bisher ein kleines Kinderdorf (hier klicken zur Google-Maps-Ansicht) in dem Kinder aufgenommen wurden, die den Wunsch hatten, von der Straße weg zu kommen. Dort erlebten sie, daß es Menschen gibt, die sie gernhaben und sich um sie kümmern. Oft zum ersten Mal in ihrem Leben.
Durch staatliche Eingriffe in Einrichtungen wie diese ist die bisherige Arbeit nicht mehr möglich ohne die Unabhängigkeit zu verlieren. So wird sich das Projekt verstärkt in eine andere bereits bestehende Richtung verändern.
Den Menschen, die dort immer noch arbeiten ist es wichtig, Kindern eine Perspektive für ihr Leben zu geben. Wir sind der Meinung, daß dies nur gelingen kann, wenn sie eine Beziehung zu Jesus Christus aufbauen können. Dies ist aber niemals Voraussetzung für die Hilfe der Mitarbeiter oder für die Aufnahme ins Projekt. Hier gibt es ein Video und andere Informationen über die Arbeit des Projektes, speziell zur Aktion GOOOLGATHA.
Hier unsere letzten Nachrichten:

Mittwoch, 5. August 2009

Ferien der besonderen Art

So, die „Ferien“ liegen hinter uns. Ein paar Wochen ohne Sprachschule, aber mit viel portugiesisch-Sprechen. Wir haben mehrere Projekte besucht, die uns für unsere spätere Arbeit Anregungen geben konnten. Der erste Besuch führte uns ins Projekt „CERVIN“, eine Rehabilitationsfarm für Jugendliche, Männer und Frauen aus schwierigen Lebenssituationen. Alle haben eine Drogenkarriere, Alkoholsucht, Missbrauch, Prostitution oder kriminelle Handlungen hinter sich. Auf der Fazenda des CERVIN lernen sie, ohne all das auszukommen. Arbeitstherapie in der Landwirtschaft hilft dabei sehr. Kühe melken, Palmitos pflanzen und pflegen und andere Arbeiten gehören zum täglichen Ablauf. Dazu kommen Einzel- und Gruppengespräche zur Therapie. Einige der so genannten „Schüler“ kommen freiwillig ins Projekt, andere werden von der Justiz „eingewiesen“ oder von Familien oder Gemeinden ins CERVIN gebracht.


In der Woche beim CERVIN wohnten wir im Haus der Missionarsfamilie Dietsche, die uns sehr lieb aufgenommen hat. Mit dem Missionar gemeinsam besuchten wir noch weitere Projekte in der Stadt und der Umgebung von Rolândia. Eine Kindertagestätte, die teilweise von der Stadt und von der Giovanni-Elber-Stiftung aus Deutschland unterstützt wird, eine Einrichtung in Londrina, die Kinder aus den umliegenden Favelas betreut. Hier gibt es zusätzlichen Unterricht zur Schule, Sport, kreative Kurse und vor allem auch regelmäßiges Essen. In einem der Kreativkurse wurden leere Plastikflaschen zu Geschenkverpackungen und anderen Schmuckgegenständen verarbeitet.


Eine Woche am Strand in der Nähe von Rio de Janeiro unterbrach die Erkundungszeit. Es war da sehr ruhig, ganz untypisch für Brasilien. Wir waren die ersten Tage die einzigen Gäste im Hotel. Da das Hotel 7 km vom nächsten Dorf entfernt war, waren wir gezwungen, viel mit dem öffentlichen Bus zu unternehmen. Das ist dann Kulturstudium. Immer wieder muss man fragen, wohin der Bus denn wohl fährt. Einmal wechselte der Fahrer zwischendurch an einer Endstation die Zielanzeige an der Front des Busses. Wir dachten, er fährt jetzt einfach wieder zurück, wo wir auch hin wollten. Aber er wechselte einfach die Linie und fuhr in eine völlig andere Richtung. Das führte dann zu einer sehr interessanten Tour durch die Berge, rund um eine große Lagune bis in eine Nachbarstadt. und dauerte etwa 2 Stunden. Eine andere Fahrt machten wir in eine Stadt namens Cabo Frio. Wir hatten wohl auf der Karte die Entfernung nicht richtig eingeschätzt, der Bus, ein klapperndes Ungetüm, war ca. 3 Stunden unterwegs. Immer wenn jemand aussteigen will, geht er zum Fahrer und bittet ihn, anzuhalten. Das kann eine Fahrt schon mal erheblich verlängern. Leute die zusteigen wollen, stellen sich an den Bushaltestellen an den Straßenrand und winken. Wenn sie das nicht machen, hält der Bus auch nicht. Wenn man all das nicht weiß, kann so eine Fahrt schon mal etwas kompliziert werden. Aber solange man keine festen Termine hat ist das sehr interessant und lehrreich.

In der letzten Woche besuchten wir dann die Fazenda der CENA. Die CENA haben wir früher schon mal vorgestellt. Auf der Fazenda finden etwa 70 Menschen einen Platz, die aus der Drogen- und Alkoholsucht und aus ihrem Umfeld aussteigen wollen. Viele kommen aus dem so genannten „Boca do Lixo“ (Müllschlund) oder auch „Crackolandia“, dem Hauptumschlag und –konsumviertel von Drogen in Sâo Paulo. Dort werden auf offener Straße große Mengen Crack und andere Drogen umgesetzt. Diese gefährliche Droge ist hier sehr billig. Ein „pedra“ (Steinchen) Crack kostet 1 R$, das sind 30 Cent. Crack ist eine Droge, die extrem schnell abhängig macht und auch sehr schnell das Gehirn angreift. In Crackolandia findet man Kinder unter 10 Jahren, die Crack konsumieren. In diesem Viertel hat die Drogenmafia verboten, dass Lebensmittel, die die Kinder geschenkt bekommen, weiterverkauft werden. Damit soll erreicht werden, dass die Kinder die Lebensmittel auch wirklich essen und nicht in Crack umsetzen. Eine ganz eigene Art der Fürsorge.

Auf der Fazenda haben wir etliche Menschen kennen gelernt, die in dieser Gegend auf der Straße gelebt haben. Teilweise 6 oder 7 Jahre lang. Wir konnten erleben, dass sie ohne Drogen und Alkohol sich sehr schnell erholen, dass sie ihre Fähigkeiten entwickeln und gesund werden. Zurzeit bilden einige der Schüler eine Band, die wirklich große Klasse ist. Eine junge Frau spielt so gut Schlagzeug, wie ich es vorher selten gehört habe. An einem Abend feierten sie einen Gottesdienst, in dem sie Gott für seine Hilfe und Rettung dankten. Da ging richtig die Post ab. Mit Gesang, Tanz und viel, viel Freude gingen 3 Stunden schnell vorbei. Manche von ihnen haben uns ihre Geschichte erzählt, wir haben immer wieder gestaunt, was aus den Menschen hier wird. Im wahrsten Sinne des Wortes: Gott sei Dank!!! Wenn wir jetzt durch die Straßen São Paulos gehen, sehen wir die Menschen auf der Straße noch mal mit ganz anderen Augen. Auf der Fazenda haben wir erlebt, dass in all diesen Menschen ein Potenzial steckt, das sie durch Gottes und Menschen Hilfe entdecken können. Woran es fehlt, ist oft das nötige Geld, um die verschiedenen Projekte noch besser führen zu können. Es fehlt an Mitarbeitern, Arbeitstherapeuten, an Werkzeug, an Einrichtungen um optimal arbeiten zu können.

Wir sind allen Schülern und Leitern der Projekte sehr dankbar, daß wir dort sein durften. Die Besuche sind uns sehr wichtig geworden. Nicht nur wegen der fachlichen Seite, insbesondere wegen der Menschen, die wir dort kennen gelernt haben. Wir haben gesehen, wie Menschen von Gott in kurzer oder längerer Zeit sehr verändert werden.

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