neues vom GOOOLGATHA-Projekt

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Neuer blog vom LEVANTE-Projekt


Das Levante-Projekt hat sein Arbeitsgebiet im Nordosten Brasiliens, im Bundesstaat Pernambuco. Schwerpunkt der Arbeit war bisher ein kleines Kinderdorf (hier klicken zur Google-Maps-Ansicht) in dem Kinder aufgenommen wurden, die den Wunsch hatten, von der Straße weg zu kommen. Dort erlebten sie, daß es Menschen gibt, die sie gernhaben und sich um sie kümmern. Oft zum ersten Mal in ihrem Leben.
Durch staatliche Eingriffe in Einrichtungen wie diese ist die bisherige Arbeit nicht mehr möglich ohne die Unabhängigkeit zu verlieren. So wird sich das Projekt verstärkt in eine andere bereits bestehende Richtung verändern.
Den Menschen, die dort immer noch arbeiten ist es wichtig, Kindern eine Perspektive für ihr Leben zu geben. Wir sind der Meinung, daß dies nur gelingen kann, wenn sie eine Beziehung zu Jesus Christus aufbauen können. Dies ist aber niemals Voraussetzung für die Hilfe der Mitarbeiter oder für die Aufnahme ins Projekt. Hier gibt es ein Video und andere Informationen über die Arbeit des Projektes, speziell zur Aktion GOOOLGATHA.
Hier unsere letzten Nachrichten:

Donnerstag, 28. Januar 2010

Besuch in der Nachbarschaft



Seit einigen Monaten habe ich, Elke, die Möglichkeit im Diakoniearbeitskreis der Igreja Batista Alemão(IBASP)mitzuarbeiten.
Einmal im Monat werden von der Baptistengemeinde Lebensmittel kostenlos an Arme ausgegeben. Der betreffende Personenkreis erhält für ein halbes Jahr monatlich ein Lebensmittelpaket, nachdem die Menschen zuvor besucht und registriert wurden.
Am 12. 1. besuchte ich mit Christa 2 Frauen  in einem Komplex ganz in der Nachbarschaft von unserem Apartment:
 Wir kommen also zu einem mit Mauern oder Brettern umgebenen Grundstück auf dem ein Steinhaus und mehrere Verschläge auf unterschiedlichen Ebenen stehen. Im Hof spielen verschmutzte Kinder im Alter von 3 bis 8 Jahren  im Dreck.
Wir fragen nach einer jungen Frau, die dort irgendwo wohnen soll, keiner kennt sie zunächst bis dann Maria auftaucht und Bescheid weiß, dann taucht auch Cida  auf. Wir fragen, ob wir in ihre Unterkunft kommen dürfen. Es sei nicht aufgeräumt, aber ok. Wir kommen ins Haus, im Erdgeschoß gibt es eine Gemeinschaftsdusche und Waschgelegenheit.
 Dann klettern wir die Treppe hoch und landen in einem Dachzimmer, es hat vielleicht 12 m². Cida wohnt eigentlich nicht hier, Maria sei so etwas wie ihre Pflegemutter und hier habe sie es näher zur psychiatrischen Behandlung. Cida hat eine 13-jährige Tochter, die bei der Oma lebt.
In dem Wohnraum steht ein Bett auf das wir uns setzen können, der Raum hat zwei Fenster, andere Bewohner des Hauses haben Zimmer ohne Fenster. Der Hund von Maria  versucht die Fliegen zu fangen, die sich in der Kiste mit Bananen sammeln. Alles ist vollgestopft, auch mit Abfall, es gibt Stühle, aber nicht zum hinsetzen, auch auf ihnen liegen Lebensmittel und Abfall.
Cida erzählt von ihren Problemen, ihrer Erkrankung die häufige Stimmungswechsel verursacht und ihrer materiellen Notlage.
Wir sprechen über die Notwendigkeit, Jesus zu kennen und ihm nachzufolgen und dass Gebet sehr wichtig ist um Veränderung im Leben zu erreichen. Wir laden zur Bibelstunde ein und Cida erzählt, dass sie schon mal da war. Sie verspricht mit Maria zu kommen. Ich entdecke eine Bibel und Maria will sie uns zeigen, aber beim Aufschlagen fallen die Käfer, die es sich darin eingerichtet hatten heraus, aber es gibt noch eine Bibel von den Gideons und daraus liest dann Maria einen  Vers der zu Anas Geburtstag im Kalender steht.
Gerne nehmen die Frauen das Angebot an für sie zu beten. Zum Abschied dürfen wir noch ein Foto machen mit ihnen.
Im Hof wieder angekommen fragen wir nach Luiza. Sie wohnt über dem tiefgelegenen Hof  in einer Bretter- und Blechbude. Kann man auf 4 m² wohnen? Es ist kaum vorstellbar. Wir betreten die Bude. Darin ist eine Seite ausgefüllt mit einem Bett, es gibt eine Kommode, ein kleiner runder Tisch. Einen 2-flammigen Herd sowie einen Kühlschrank und 2 Stühle, ja und eine Tür durch die etwas Licht in den Raum kommt, aber kein Fenster und keinen Fernseher.
Ich staune wie ordentlich es in dieser winzigen Hütte ist. Außer Luiza wohnt hier noch Ihr 14- jähriger Sohn.  Für ihn gibt es eine Matratze, wenn sie auf dem Bretterboden liegt ist kein Fußbreit mehr frei in der Bude. Der Sohn ist nicht da.  Er respektiert seine Mutter nicht. Luzia macht sich große Sorgen, sie hat zwar keine Beweise, glaubt aber, dass er von Pädophilen aus der Nachbarschaft missbraucht wird. Er schwänzt die Schule und verschwindet tagelang. Einer seiner Freunde hat einen Raub begangen, Luzia sorgt sich, dass er mit hineingezogen wird. Für eine Meldung bei der Delegacia da mulher (Polizeikommissariat für Frauen) wo sie evtl. Hilfe bekommen könnte, fehlen ihr noch Beweise, auch hat sie Angst vor Repressionen.
Luzias erster Sohn lebt in Bahia bei Verwandten, er ist geistig behindert, aber vertraut auf Jesus. Luzia ist niedergeschlagen, dass ihr gutaussehender, gesunder  2. Sohn, trotz Intelligenz  und Bildungsmöglichkeiten, diese nicht nutzt, sondern für Handy und etwas Geld sich anderen Männern zur Verfügung stellt.
Luzia lebt von Gelegenheitsarbeiten, sie wäscht für andere. Die Lebensmittelpakete werden für einige Zeit die Minimalversorgung sicherstellen. Es ist eine sehr prekäre Situation, jeder Tag ein Überlebenskampf.
Gerne nimmt sie unser Gebet in Anspruch, sie erwartet Hilfe durch Jesus für ihr Leben.
Auch sie laden wir für die Bibelstunde ein, es wäre ein erster Schritt raus aus der tristen, elenden Situation. Ich kann sie nur bewundern für die Ordnung und relative Sauberkeit.
Im tiefliegenden Innenhof wohnt eine weitere Frau, die auch  Lebensmittel erhält, sie hat einen Bretterverschlag unter der Steintreppe. Heute ist sie nicht da. Die Nachbarn erzählen, beim letzten großen Regen habe alles unter Wasser gestanden und sie habe alles verloren- so wenig das war, waren es doch Dinge die ihr das Überleben erleichterten.
Welche Hilfe können wir wirklich geben? Wie kann sich die Situation dieser von Gott geliebten Menschen verbessern,  welche Möglichkeiten gibt es für sie selbst, etwas zu tun um aus diesem Elend zu kommen? Die Lebensmittelpakete sind ein Zeichen der Liebe und dass sie nicht ganz vergessen sind, aber sie allein schaffen keine Veränderung.
Für eine Gemeindeist es gut, direkt mit der absoluten Not konfrontiert zu sein. Das Leben der Wohlhabenden oder Mittelschicht und der  Armen ist soweit voneinander entfernt,  und die Not ist so unendlich groß, dass man am liebsten die Augen davor verschließen möchte. Wie sonst soll man es aushalten, immer wieder über junge und alte Menschen hinweg zusteigen , die auf dem Gehweg schlafen, wie sonst kann man die Kinder wahrnehmen, deren Chancen nur gering sind aus dem Elend herauszukommen.
Aber Jesus liebt gerade diese Armen und wir wollen Zeichen seiner Liebe weitergeben. Einzelne haben es geschafft aus dem Kreislauf der Armut, Resignation herauszukommen und das macht Mut sich für die Menschen einzusetzen. Wenn Sie erfahren, dass Gott sie nicht vergessen hat, kann die Resignation und das Gefühl „nichts wert zu sein“ überwunden werden. Die Veränderung fängt im Herzen an.



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