neues vom GOOOLGATHA-Projekt

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Neuer blog vom LEVANTE-Projekt


Das Levante-Projekt hat sein Arbeitsgebiet im Nordosten Brasiliens, im Bundesstaat Pernambuco. Schwerpunkt der Arbeit war bisher ein kleines Kinderdorf (hier klicken zur Google-Maps-Ansicht) in dem Kinder aufgenommen wurden, die den Wunsch hatten, von der Straße weg zu kommen. Dort erlebten sie, daß es Menschen gibt, die sie gernhaben und sich um sie kümmern. Oft zum ersten Mal in ihrem Leben.
Durch staatliche Eingriffe in Einrichtungen wie diese ist die bisherige Arbeit nicht mehr möglich ohne die Unabhängigkeit zu verlieren. So wird sich das Projekt verstärkt in eine andere bereits bestehende Richtung verändern.
Den Menschen, die dort immer noch arbeiten ist es wichtig, Kindern eine Perspektive für ihr Leben zu geben. Wir sind der Meinung, daß dies nur gelingen kann, wenn sie eine Beziehung zu Jesus Christus aufbauen können. Dies ist aber niemals Voraussetzung für die Hilfe der Mitarbeiter oder für die Aufnahme ins Projekt. Hier gibt es ein Video und andere Informationen über die Arbeit des Projektes, speziell zur Aktion GOOOLGATHA.
Hier unsere letzten Nachrichten:

Freitag, 10. Mai 2013

Neuer Blog

Hallo liebe Blogleser!
Ab sofort schreiben wir unter einer neuen Adresse unsere berichte. Wir sind ja wieder in Deutschland angekommen und da braucht der Blog neue Inhalte und neues Aussehen. Ein Anfang ist gemacht unter folgender Adresse:  hennigers.wordpress.com
Dort sind auch die alten Inhalte über unsere zeit in und nach Brasilien enthalten.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Reisebericht 2012 Brasilien, erste Woche: Recife


In den Wochen vor der Reise war die Entscheidung gefallen, wegen der gesundheitlichen Situation von Thomas nicht auf Dauer nach Brasilien in den Dienst der Allianz-Mission zu gehen. So wurde diese Reise für uns zu einem Abschied von der spezifischen Aufgabe im Nordosten Brasiliens, dem Projekt LEVANTE in Recife.
Recife war dann auch unsere erste Station. Am 8.11. kamen wir dort bei 35°C gemeinsam mit unserem Missionssekretär Jochen Riemer an. Für ihn war es die erste Reise in sein neues Verantwortungsgebiet Südamerika. Unsere Kollegen empfingen uns sehr herzlich am Flughafen und nach einem kleinen Imbiss unterwegs brachten sie uns zu einem Ferienhaus von befreundeten Leuten aus der Trierer freien evangelischen Gemeinde. Sie hatten uns das Haus spontan zur Verfügung gestellt. Mit dem Auto unserer Kollegen konnten wir uns dann dort recht frei bewegen.
zukünftiger Fussballplatz
Für uns ging es darum, die Freunde und Mitarbeiter zu treffen und mit ihnen zu erleben, wie sich das Projekt durch die Eingriffe der Regierung verändert hat. Als wir das letzte Mal dort waren, gab es auf dem Landgut noch das Kinderheim. Heute ist es verwaist und wartet auf die nötigen Umbauten zu einem Sport- und Freizeitzentrum der LEVANTE- und GOOOLGATHA-Arbeit. Der große geplante Fußballplatz wartet auch auf die erforderlichen Planierungs- und Untergrundarbeiten. Die Pläne dazu sind fertig, aber wegen des enormen Baubooms findet sich keine Baufirma, die bereit ist so eine „Kleinigkeit“ noch dazu für wenig Geld auszuführen. Außerdem hemmt die ausufernde Bürokratie den Fortgang der Arbeiten. Man kann nicht einfach den Platz bauen, alles muss genau so gehen, wie es brasilianische Ingenieure vorgeben, auch wenn es anders einfacher, besser und billiger wäre. So kämpfen die Mitarbeiter täglich mit diesen Herausforderungen.
Das Haus ist verwaist, wo sind die Kinder geblieben, die dort beheimatet waren? Einige sind in Familien zurückgeschickt worden, einige in staatliche Heime überführt. Teilweise findet in den Heimen kaum Betreuung statt, außer dass große Fernseher zur Verfügung stehen. Man hatte damals die Schließung mit Baumängeln begründet, was teilweise vorgeschoben war. In einem der „tollen“ staatlichen Heime brach kurz nach Ankunft der Kinder das Dach ein. Soviel zu den Alternativen zu den von nicht staatliche Organisationen geführten Heimen. Man kann schon verzweifeln über diese Willkür.

Ein Teil des Levante-Teams
Auf der anderen Seite konnten wir erleben, dass sich auch durch diese erzwungenen Veränderungen die Arbeit des Projektes sich in den verschiedenen Standorten sehr positiv entwickelt. Es geht jetzt viel stärker um Prävention. Dabei ist ein sehr wichtiger Faktor der Sport mit den Kindern und Jugendlichen. Nicht nur Fußball, auch andere Sportarten motivieren die Kinder und Jugendlichen zu verändertem Verhalten in Schule und Familie. Ein Vater, der sehr wenig Geld hat und schon gar nicht für seine Kinder, erlebte, dass sein Sohn sich sehr veränderte als er an einem Kurs in Taekwondo teilnahm. Er kaufte ihm schließlich die entsprechende Sportkleidung, trotz knapper Kasse.
Die Mitarbeiter arbeiten im Bereich Sportmission mit anderen Organisationen zusammen, die viel Erfahrung auf diesem Gebiet haben. So entstanden Gruppen für weitere Sportarten als Fußball: z.B. Floorball, eine Art Softhockey. Nach einem Lehrgang für die Mitarbeiter stellte die Organisation mehrere Mannschaftsausrüstungen für Gooolgatha zur Verfügung.

letzte Wasserlöcher
Das Sítio , das Gelände des ehemaligen Kinderdorfes, soll neben einem Fußballplatz weitere Häuser bekommen mit Übernachtungsmöglichkeiten für Freizeiten, Schulungen und andere Veranstaltungen. Finanziert wird es teilweise aus den Spenden der Aktion: „Kinder helfen Kindern – Gooolgatha“ des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland. Da haben Kinder in ihren Gruppen in den letzten 3 Jahren eine große Menge Geld gespendet um dies möglich zu machen. Betet mit dafür, dass die bürokratischen Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden können, die die Arbeit immer wieder stark behindern. 

Staub statt Gras
Wir hatten Gelegenheit ein Therapieprojekt für Suchtkranke zu besuchen im Hinterland von Recife. welches seit langer Zeit von einer großen Trockenheit betroffen ist. Ein riesiger Landstrich ist seit Januar 2011 ohne jeden Regen. Wir konnten das bei einer Fahrt zu diesem Projekt selbst erleben. So weit das Auge reicht graues vertrocknetes Gras, dazwischen ein paar Grundwasserlöcher, die aber nicht ausreichen um irgendeine Art der Bewässerung zu machen. Und der Sommer hat erst begonnen. Weiter im Landesinneren, dem Sertão, sieht es noch schlimmer aus. Die Rinder verenden auf den trockenen Weiden und die Menschen fliehen in die größeren Städte weil ihnen Trinkwasser uns auch inzwischen Nahrung fehlen. Das verstärkt dort wiederum die soziale Not und belastet die ohnehin katastrophale Infrastruktur. Der Staat bekommt es nicht auf die Reihe, die Bevölkerung angemessen zu versorgen. Genau unter diesem Trockengebiet liegt eines der größten Wasserreservoirs der Erde. Die kleinen Gemeinden vor Ort versuchen nach besten Kräften zu helfen, da der Staat sich dazu nicht in der Lage sieht.

Neben der Projektarbeit gibt es eine Gemeindegründung von Brasilianern und Deutschen in einem Stadtteil von Jaboatão dos Guararapes, die sich zu Hauskreis und Gottesdienst regelmäßig trifft mit dem Ziel internationale Gemeinde. Die Gottesdienste finden in einer Englischschule statt, die von einer Christin geleitet wird. Wir sind gespannt, was sich dort entwickelt. Es leben dort einige Deutsche die sich hier einbringen oder als Gäste kommen.

Uns ging es in dieser Woche so, dass wir von allen sehr herzlich aufgenommen wurden und wir nicht als Gäste sondern als dazugehörig angesehen wurden. Das tat bei aller Abschiedsstimmung gut. Auch zum genießen war in dieser Woche Zeit. Gemeinsam mit Jochen, dem Leitungsteam und ihren Familien konnten wir einen Ausflug nach Porto de Galinhas machen. Dort ist ein sehr schöner Strand in einem Ferienort mit vorgelagerten Korallenriffen die man besichtigen kann. Es war ein schöner Tag, gemeinsam am Strand.

Freitag, 13. Juli 2012

erster Geburtstag nach der Transplantation


Vor einem Jahr am 27.Juni 2011 bekam ich durch das Knochenmark meiner Schwester ein neues Leben geschenkt! Ein Riesengeschenk unseres Gottes! Wir danken allen Überbringern dieses Geschenkes: allen voran meiner Schwester Elisabeth, die ihr Knochenmark für mich gespendet hat; den Ärzten und Schwestern in der Uniklinik Essen; meiner lieben Frau Elke, ohne die ich sicher heute diesen Brief nicht schreiben könnte; meiner ganzen Familie mit Mutter, Kindern und Verwandten; den Kollegen der Allianz-Mission in der Zentrale und in den Einsatzländern, die in der ganzen Zeit hinter uns standen und stehen; den vielen, vielen Freunden, Betern und Glaubensgeschwistern in Deutschland und Brasilien, die uns begleitet haben. Es blieben noch viele zu nennen die uns in der schweren Zeit der Krankheit geholfen haben und immer noch helfen. Wir danken Euch allen von ganzem Herzen!!!  
Pumpenstation für Blut und Medikamente
Ich erinnere mich sehr gut an die Momente, als das Knochenmark meiner Schwester als Infusion in meinen Körper lief und ich damit eine Chance auf Überleben und sogar Heilung bekam. Zu dem Zeitpunkt wäre ein Überleben ohne dieses Blut nicht möglich gewesen! Durch die Chemotherapie waren mein eigenes Knochenmark und mein Immunsystem komplett zerstört worden, was Voraussetzung für eine erfolgreiche Transplantation war. Nach ein paar Wochen mit Nebenwirkungen der Chemotherapie wuchs das Implantat an und nahm seine Arbeit mit der Produktion neuen Blutes auf. 
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus begann eine Achterbahnfahrt mit Phasen großer Schwäche aber auch immer wieder kurzzeitiger Erholung. Es ging jedoch nie so weit bergab wie beim vorherigen Mal und so führte die Trendlinie doch nach oben. Nach einer Chromosomenuntersuchung vor einigen Monaten kam das Ergebnis: komplette Remission der vorausgegangenen Erkrankung! Das bedeutete, dass die Erkrankung geheilt war und bis heute ist! Das heißt aber nicht, dass alles wie früher ist. Mit der KMT wurde mir auch das Immunsystem meiner Spenderin übertragen.Nach einer Knochenmarkstransplantation (KMT) kommt es üblicherweise zu mehr oder minder starken Abstoßungsreaktionen der Spenderzellen gegen Organe des Empfängers, die lange bis lebenslang andauern können. Diese treten auch bei mir auf, halten sich aber in einem bisher gut kontrollierbaren Rahmen. Die Medikamente, die diesen Effekt verhindern sollen, konnten inzwischen fast komplett abgesetzt werden. In den nächsten Tagen geht es daran, durch Impfungen das Immunsystem wieder neu aufzubauen und den verloren gegangenen Schutz vor Infektionskrankheiten neu zu schaffen, damit die hohe Dosis von Antibiotika , die ich vorbeugend nehmen muss reduziert werden kann Das ist natürlich auch für eine immer noch geplante Wiederausreise nach Brasilien sehr wichtig. Es gibt nach wie vor gute und schlechte Tage und vor allem die geistige Leistungsfähigkeit ist noch nicht wieder hergestellt. Geistige Anstrengungen hauen mich ganz schön um. So ist auch an eine Arbeitsfähigkeit noch nicht zu denken. Ab und zu versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten bei der Mission zu helfen, immer so, wie es die Tagesform erlaubt oder auch nicht.
Ein weiteres „Problem“: die viel zitierten „Chemo-Locken“ wollen sich bei mir noch nicht so richtig einstellen. Die Haarpracht ist eher noch „babylike“.
Zur Zeit muss ich nur noch einmal im Monat zur Kontrolle und die letzten Ergebnisse waren gut. Das Blutbild ist stabil. Ich mache wenn es mir gut geht Krankengymnastik in einem Fitnessstudio, das fördert die Rückkehr der körperlichen Kräfte. Außerdem habe ich ein Hobby reaktivieren können, das Bogenschießen. Es hilft dabei Konzentration einzuüben ohne Leistungsdruck. Gemeinsam mit Freunden haben wir eine 2-tägige Kanutour gemacht, die auch ermutigend verlief und keine Probleme machte. Daher nehmen wir die Zuversicht, dass es gut möglich ist, im November eine Reise nach Brasilien zu unternehmen um zu sehen, ob und wie sich langfristig die medizinische Kontrolle sicherstellen lässt. Außerdem haben wir Sehnsucht nach dem Land und seinen Menschen.
Nach einer einwöchigen Unterbrechung schreibe ich nun diesen Bericht weiter. Inzwischen werden die Planungen für unsere Brasilienreise konkreter. Die erste Impfung liegt hinter mir und hat keine negativen Reaktionen hervorgerufen. Ein Kurztrip nach Paris ist auch gut überstanden und so planen wir weiter unsere Reise. Auch die Geburtstagsfeier zum 80. Geburtstag meiner Mutter war schön. Ihr seht, es ist einiges los bei uns. Wir sind so dankbar, dass das alles möglich ist und bisher ohne größere Probleme ablief.
Wie es langfristig bei uns weiter geht können wir heute noch nicht entscheiden. Deshalb arbeitet Elke weiter im Büro der Mission und ich habe noch Zeit bis April, dann läuft meine bisher terminierte Erwerbsunfähigkeitsrente ab. Wir sind gespannt, was wir dann berichten können.
Ansonsten geht meine Zeit rum mit Krankengymnastik im Fitnessstudio, Essen kochen, Predigt vorbereiten (das bereitet mir Kopfzerbrechen weil mein Chemo-Hirn noch nicht so will wie es soll) und sonstigem Alltagskram. Es ist erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht.
Ich wünsche Euch allen, dass der Sommer doch noch kommt!! Hier in Ewersbach könnte man meinen es sei April: 10 Minuten Sonne, 10 Minuten Regen und so weiter...

Herzliche Grüße von mir, Thomas, und natürlich ebenso von Elke.

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